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Kolumne: Wohin mit den Daten nach dem Tod?

Seien wir ehrlich, wir alle horten Daten – einen ganzen Müllberg davon. Besonders in Bezug auf Fotos und Videos hat sich über die letzten Jahrzehnte eine gewaltige Menge angesammelt.

Doch irgendwo zwischen all dem Datenwust liegen mit Sicherheit einige echte Perlen. Doch was passiert nach unserem Tod mit all den Terabytes an Daten, die entweder auf unseren Computern lagern oder heute auf modernen Cloud-Speichern schweben?

Früher war es einfacher: Man hinterließ im besten Fall ein paar Ordner mit wichtigen Kontodaten und anderen Dokumenten. Vielleicht gab es noch ein paar Fotoalben die man aussortieren konnte. Doch heutzutage ist das nicht mehr so simpel. Die Erben scheitern erst am Passwort des Computers und dann am Chaos der Dateiordner. Selbst wenn man es irgendwie schafft, den Überblick zu gewinnen, stellt sich die Frage: Was soll man nur mit all den gefundenen Bildern anfangen? Soll man sie aussortieren? Einfach alles löschen?

Es erscheint mir logisch, dass gelungene Fotos in den digitalen Tiefen schließlich im Datenmüll landen. Wir dokumentieren unser gesamtes Leben und sind immer darauf bedacht, nur unsere besten Bilder zu zeigen (meist digital). Dann jedoch erlischt das Licht, und wir geraten in Vergessenheit – fast so schnell, wie man auf Social Media durch die Bilder scrollt.

Als Fotografen sollten wir uns bewusst sein, dass alles vergänglich ist. Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, wie wir mit unserer Fotografie einen Fussabdruck hinterlassen können.


Pascal Uehli ist seit 2011 als Fotograf tätig und widmet sich in seinen Kolumnen verschiedenen Themen rund um die Fotografie. Dabei teilt er seine Gedanken zu Alltagssituationen oder aktuellen Interessen. Mit einer Prise Ironie regt er die Leser zum Nachdenken an.


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