Blog, Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht Nikon Z50

Nikon’s Z50 ist eine Spiegellose-Fotokamera für Einsteiger. Mein Erfahrungsbericht.

Fotokameras aus dem Einsteiger-Segment taugen nichts? Ich wollte es genauer wissen und hab mich an meine erste Spiegellose-Fotokamera die Nikon Z50 gewagt.

Ich habe den Trend um die Spiegellosen Fotokameras verschlafen, bewusst würde ich sagen. Ich war der Meinung, dass die Technik ein paar weitere Jahre braucht, bis sie auf dem Stand meiner seit Jahren geliebten Nikon D800 ist.

Ende 2019 hab ich dann aber einen spontanen Einkauf gemacht, die Nikon Z50 wurde soeben  präsentiert und am gleichen Tag von mir bestellt. Ich stand vor einer langen Reise nach Afrika und hatte das Bedürfnis etwas leichtes dabei zu haben. Es stand zur Auswahl eine Bridge Fotokamera oder die neue Z50 zu zulegen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich gegenüber folgenden Punkten skeptisch:

  • Akku Laufzeit
  • Qualität des digitalen Suchers
  • Reaktionszeit
  • Kompatibilität meiner Objektive

Um während dem Urlaub keine Probleme zu haben, wollte ich die Fotokamera im Vorfeld kennen lernen. Die Kamera kam zum guten Glück ein paar Wochen vor meiner Abreise in den Handel.

Ein erster Eindruck der Nikon Z50

Kurz vor den Ferien ist immer viel los und das nahm ich zum Anlass die Z50 im Alltagsgebrauch einzusetzen. Von Hochzeit bis zu meinen BeInspired Workshops, ich wollte keine Gelegenheit auslassen, die Fotokamera im Vorfeld zu testen.

Der Body der Nikon Z50 ist super leicht und wiegt gegenüber meiner D800 einen Bruchteil. Trotz des kleinen Bodies ist die Handfestigkeit der spiegellose Fotokamera gegeben, da der integrierte Griff genügend tief ist. Dies hatte ich bei  Konkurrenz Modellen immer wieder bemängelt und ja ich weiss, man kann als Zubehöre entsprechende Griffe kaufen. Es braucht aber kleine Hände um die Bedienelemente zu benützen. Ich habe nicht die grössten, aber mit den Rädern für Blende und Belichtungszeit wurde es schon leicht mühsam für mich. 

Leider wird es bei der Z50 auf Dauer anstrengend, wenn man eines der für die D-Serie üblichen schweren Linsen montiert. Das Gewicht wirkt unausgewogen, weil die „alten“ Objektive eigentlich nicht für den Einsatz an einer Z-Kamera gedacht sind. Objektiv-Adapter hin oder her. Einen halben Tag mit einem f4 24-70mm Objekt von Nikkor ermüdet die Hand auf Dauer, speziell wenn man im Hochformat fotografiert.

Ich gab mich aber deswegen nicht geschlagen und habe bei ein paar Fotoshootings bewusst auf die Z50 gesetzt. 

Die Qualität der Bilder haben mich positiv überrascht. Zwar ist das Modell nur mit einem Crop-Bildsensor ausgestattet und die Auflösung mit 20,9 Megapixel im Vergleich zu meinen D800 rund einen drittel weniger, aber im grossen Ganzen gefiel mir was ich sah.

Probleme mit den Objektiven

Ich hatte im Vorfeld ein flaues Gefühl was die Kompatibilität der Objektive anging und so behielt ich recht. Nicht alle meine Objektive waren kompatibel. Mein altes Nikkor f1.8 50mm oder die Objektive von Sigma können nur manuell scharfgestellt werden. Leider sind doch nicht alle Modelle der Hersteller mit dem Z-Adapter kompatibel. Wenigstens ist in der Z50 ein Fokus-Peking enthalten, was mir bei der Scharfstellung der Bildes half.

Das Fokus-Peking hatte ich schon im Zusammenhang mit einem Test der Leica SL kennen gelernt  und wie auch da funktioniert das im Grossen und Ganzen gut. Probleme hatte ich hauptsächlich bei dunklen Licht-Situationen und bei offenen Blenden. 

Es ist ein ganz anderes Arbeiten, wenn man manuell Scharfstellen muss, aber auch das hat wie grundsätzlich alles an der manuellen Fotografie seinen Reiz. Man sollte sich aber im Vorfeld ganz gut überlegen, ob man beim Kauf einer Kamera aus der Z-Reihe nicht doch alle Objektive ersetzt.

Meine Erfahrung mit der Nikon Z50

Nun zum eingemachten, was taugt die Z50? Im Zusammenhang mit meiner Arbeit im Fotostudio bin ich durchwegs positiv überrascht. Vor allem wegen den Punkten klein, Haptik, sowie Qualität und Schärfe der Bilder, auch wenn mit meinem alten Objektiv im manuellen Fokus.

Im Zusammenhang mit einer Hochzeit die ich im November, also bei grundsätzlich schlechten Wetterbedingungen und wenig Tageslicht, war ich ebenso positiv überrascht. Einziger gravierender Nachteil war, die unangenehme Gewichtsverteilung von Objektiv zu Kamerabody beim fotografieren. Die schweren Objektive mit F-Mount, haben den Schwerpunkt des ganzen unangenehm zur Linse verlagert. Mir tat am Abend die Hand wirklich weh.

Bezüglich der Akku Laufzeit bin ich eher bescheiden zufriedenmit meinem Fazit. Der Akku wird meines Erachtens lange als Voll angezeigt, geht dann kurz auf eine mittlere Laufzeit, bis dann der Akku als beinahe Leer angegeben wird. Die Laufzeit des Akkus ist ebenso schwierig abzuschätzen, den es kommt ganz auf die Art der Verwendung an. Ist Bluetooth an und dauernd der Bildschirm in Betrieb, neigt sich der Akku schnell dem Ende zu. Arbeitet man nur über den kleinen Display im Sucher und stellt alles sonstige ab, dann ist die Laufzeit ganz in Ordnung. Leider aber in keinem Vergleich zu meinen Nikon D800, mit denen ich ohne Probleme über mehrere Tage komme. Es ist sehr empfehlenswert Ersatz-Akkus für die Z50 zu zutun.

Reaktionszeit, ein Ding für sich. Schaltet man die Kamera aus und befindet sich an einem hellen Ort, braucht es geschlagene vier bis fünf Sekunden bis der Sucher ein optimales Bild darstellt. Das habe ich vor allem während meiner Reise durch Afrika als störend empfunden. Welches Tier wartet schon vier Sekunden, bis es fotografiert wird. Im Vergleich zu meinem Arbeitstier der Nikon D800, geht das keine Sekunde und ich kann das Bild schiessen. 

Der in der Nikon Z50 verbaute Sucher ist okay, Farbabstufungen sind nicht unbedingt die besten, vor allem wenn man im Sucher rein zoomt. Gegenüber einem Optischen Bild durch den Spiegel kommt mir die Fotokamera mit der kleinen Display-Auflösung kaum gut weg. Praktisch hingegen ist, dass man sich ein gemachtes Bild gleich zur Kontrolle im Sucher darstellen lassen kann. 

Fazit zur Nikon Z50

Alle Bilder in diesem Blog-Beitrag sind mit der Nikon Z50 fotografiert worden. Meine Erfahrung ist positiv und für kleinere Projekte wird die Kamera mit Sicherheit zu meiner Basis-Ausrüstung gehören. Für Kundenaufträge, werde ich weiterhin auf die DSLR Kameras setzen, da ich qualitätshalber und in der Haptik besser bedient bin damit. Den Kauf einer der Profi-Fotokameras Z5 oder Z7 werde ich zur Zeit nicht in betracht ziehen, da mich vor allem die Punkte Akku-Laufzeit, Reaktionsvermögen und Sucher-Display nicht überzeugen. 

Ich bin gespannt, was in den nächsten drei Jahren auf den Markt kommt, den ich bin sicher da gibt es noch viel Luft nach oben.