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Kolumne: Als wir analog besser dran waren

Digital unterwegs zu sein bedeutet stets im Voraus zu überlegen, ob alle Akkus aufgeladen sind und ob die Autobatterie voll ist, da man sonst heutzutage nicht weit kommt.

Mir wurde dies in den letzten Ferien erneut bewusst, als ich meinen Kamera-Rucksack mit verschiedenen Kabeln füllte und dazwischen eine Powerbank hineindrückte. Es gab kaum noch Platz für andere nützliche Gegenstände.

Die Weltregierungen haben dieses Problem erkannt und reagierten umgehend. Künftig werden Hersteller verpflichtet sein, ausschließlich USB-C-Anschlüsse zu verwenden, um die übermäßige Kabelflut einzudämmen. Dies ist natürlich fantastisch, da ich dann in der Zukunft nur noch ein einziges Kabel auf Reisen mitnehmen muss, um all meine elektronischen Geräte zu laden. Zu diesem Zweck habe ich bereits einen Zeitplan erstellt: Um 21:00 Uhr lade ich das Handy meiner Frau, um 23:00 Uhr mein eigenes Handy, um 02:00 Uhr meinen Laptop und um 05:00 Uhr meine Zahnbürste. Die Kamera-Akkus sind alle noch leer!

Kürzlich hatte ich eine meiner analogen Fotokameras in der Hand, dass verrückte daran ist, sie hat keinen Ein-/Aus-Schalter. Nur oben einen Knopf zum drücken und auslösen. Dabei setzte dieser eine Reihe von Mechanismen in Gang – Zahnräder, Sprungfedern oder was auch immer –, um den Film zu belichten und fortzuspulen, damit ich ein weiteres Foto aufnehmen konnte. Das Faszinierende daran ist, dass diese Kamera überhaupt keinen Akku benötigte. Dennoch hatte ich vorsichtshalber ein USB-C-Kabel dabei, man weiß ja nie.


Pascal Uehli ist seit 2011 als Fotograf tätig und widmet sich in seinen Kolumnen verschiedenen Themen rund um die Fotografie. Dabei teilt er seine Gedanken zu Alltagssituationen oder aktuellen Interessen. Mit einer Prise Ironie regt er die Leser zum Nachdenken an.


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