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Fotoausstellung || I need to live – Juergen Teller

Ich habe die Ausstellung des deutschen Fotografen Juergen Teller im Museum Triennale in Mailand besucht. Teller ist vor allem für seine ungeschönten Porträts von Prominenten, einflussreiche Modeeditorials und charakteristische Kampagnen für verschiedene Designer bekannt. Die Ausstellung präsentierte über 1000 Werke, die sowohl persönliche als auch in Auftrag gegebene Arbeiten, erkennbare Bilder und neue fotografische Serien sowie Videos und Installationen umfassten. „I need to live“ repräsentiert Tellers Reaktion auf existenzielle Ereignisse, die sein Leben geprägt haben, manchmal auf tragische Weise.

Mit seiner einzigartigen Bildsprache feiert Teller den Wert des Lebens, während er gleichzeitig die Fragilität der menschlichen Existenz anerkennt. Irgendwie unkonventionell und obszön zeigt er vielleicht einfach das Naturell des Menschen. Ich versuche in diesem Blog-Beitrag meine Erfahrung in Worte zu fassen.

Juergen Teller

Juergen Teller, aus einer Geigenbauerfamilie stammend, wuchs in Bubenreuth bei Erlangen auf. Er begann eine Bogenmacherlehre, die er jedoch aufgrund einer Stauballergie abbrach. Nach seinem Studium an der Fachakademie für Fotodesign in München zog er 1986 nach London, um der Wehrpflicht zu entgehen, und lebt seitdem dort. Dank des Fotografen Nick Knight erhielt er bald Aufträge aus der Musikbranche und porträtierte Künstler wie die Cocteau Twins, Sinéad O’Connor und Morrissey für Plattencover. In den späten 1980er Jahren begann er für Zeitgeist- und Modemagazine wie i-D, The Face und Arena zu fotografieren.

Die Ausstellung „I need to live“

Die Ausstellung „I Need to Live“ im Museum Triennale in Mailand ermöglicht es uns, viele Werk des Künstlers zu entdecken, von seinen Auftragsarbeiten bis hin zu seinen persönlichen Kreationen, von seinen Fotografien bis hin zu seinen zeitgenössischen Videos und Installationen. Der Ausstellungsraum in der Triennale ist in mehrere Räume unterteilt, die jeweils eine bestimmte Periode, Serie oder besondere Sammlung des Künstlers hervorheben. Besucher erhalten einen umfassenden Überblick über die vielfältige Arbeit und die Karriere von Juergen Teller.

Irgendwie anders

Ich hatte einen schönen Museumsbesuch. Obwohl das Gebäude von außen nicht so aussah, überraschte mich das Museum Triennale in Mailand mit seinen tollen architektonischen Elementen. Ich hatte schon im Vorfeld von Juergen Teller gehört und wusste, dass er nicht zu den konventionellen Fotografen gehört.

Neugierig lief ich durch die einzelnen Räume und entdeckte interessante Ansätze in der Fotografie. Oft sehr provokativ, war ich erstaunt, wie weit Juergen Teller mit seiner Fotografie gekommen ist. Er hat einen eigenen Stil, der sich durch sein ganzes Leben und die Ausstellung zieht.

Ich vermute, dass Juergen Tellers Erfolg daher kommt, dass er die Dinge direkt, unverblümt und ehrlich angeht. In seiner Ausstellung konnte ich sogar ein nacktes Selbstporträt von ihm sehen.

Die Ausstellung ist in verschiedene Räume unterteilt, die verschiedene Projekte und Lebensabschnitte von Juergen Teller zeigen. Einige Arbeiten hätten meiner Meinung nach gerne etwas mehr mit Text erklärt werden können, damit man das eine oder andere Foto besser verstehen kann.

Es ist wichtig, diese Ausstellung nicht mit dem Gedanken „Ich hätte das anders oder besser gemacht“ zu betrachten. Stattdessen sollte man die Authentizität der Fotos betrachten. Obwohl ich manche Bilder als grenzwertig empfunden habe, sah ich sehr viel Menschliches in den Bildern. Die Darstellung würde mit keiner anderen Art der Fotografie besser funktionieren als mit der von Juergen Teller.

Fazit

Mein Fazit nach meinem Museumsbesuch: Ich werde die Triennale definitiv wieder besuchen. Mir hat es sehr gut gefallen, obwohl ich leider keine Zeit hatte, um im Café eine Pause einzulegen – es sah jedoch sehr gemütlich aus. Neben der aktuellen Fotografie-Ausstellung gibt es auch andere Themen-Ausstellungen, die einen Besuch wert sind.

Die Ausstellung von Juergen Teller war, wie erwartet, besonders. Sie war nicht schlecht, aber auch nicht so beeindruckend, dass ich mir ein Bild davon kaufen würde. Als Fotograf werde ich seinen Bildstil nicht übernehmen, aber es ist immer gut, über den Tellerrand zu schauen. Würde ich die Ausstellung anderen empfehlen? Ja, unbedingt, wenn man dem Alltagstrott entfliehen möchte. Wenn man jedoch nur schöne Bilder sehen möchte, dann eher nicht.

Die Ausstellung von Fotograf Juergen Teller ist noch bis zum 01. April 2024 im Museum Triennale in Mailand zu sehen.

Weitere Informationen zur Ausstellung und der Fondation Beyeler findest du auf: https://triennale.org/en/events/juergen-teller-need-live


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