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Entwicklung meiner Bildsprache 2011/2012

Die Zeit vergeht im nu, schon ist wieder ein Jahr als Fotograf um und ich blicke auf ein weiteres Jahr der Fotografie zurück.

Es ist unglaublich wie schnell sich die Uhr dreht, daher ist es Zeit einen Blick auf die letzten Jahre als Fotograf zu werfen. Dies ein Einblick in die Jahre 2011 – 2012.

Als Fotograf zu arbeiten macht Spass und lässt einem viel Raum für Kreativität. Vor allem in den ersten Jahren sollte man viel ausprobieren und seine Stärken und Schwächen kennen lernen. Meine Schwäche ist zum Beispiel die Bild-Retusche, es hat mich nie brennend interessiert. Ich versuche heute noch den Aufwand einer Bildbearbeitung möglichst gering zu halten, den ich sehe mich als Fotograf und nicht als Bildbearbeiter.

Ich habe mich durch mein Foto-Archiv gewühlt und einige alte Bilder aus vergangenen Fotoshootings zusammengetragen. Selbstkritisch habe ich die Fotografien nach Jahren wieder betrachtet.

Die ersten Fotoshootings

Die ersten Fotoshootings war eigentlich mehr eine spontane Sache, weshalb ich unvorbereiteter gar nicht sein konnte. Das Label The Look startete eine Kampagne bei welcher Schweizweit am gleichen Tag Fotografen Personen fotografieren sollten, um den Look der Schweiz festzuhalten. Fand ich eine tolle Sache, weshalb ich mich für die Teilnahme registriert hatte. Der Tag kam näher, ich hatte keine Ahnung was mich erwarten wird, wenigstens hatte ich schon einen Ort zum Fotografieren und die Models darum gebeten ein Paar Outfits zum Termin mitzubringen.

Perfekte Menschen gibt es nicht, weshalb also brauchen wir perfekte Bilder?

Pascal Uehli

Wenn ich mir die Fotos von 2011 anschaue, dann merke ich, dass ich bei diesen Fotoshootings mit dem Einsatz der Fotokamera überfordert war. Alleine die Wahl des passenden Objektives schien schwierig. Warum verwendete ich dazumal ein Objektiv mit weitem Winkel? Die Models wirken auf den meisten Bilder verzerrt, zum Teil sehr unvorteilhaft. Was ein weiter Winkel in der People- / Portrait-Fotografie bedeutet und welche Auswirkungen es haben kann, war mir wohl in diesem Moment unbekannt. Ich schien überfordert zu sein. Einstellungen, Licht, Location, die Pose des Models, da gab es einiges zu beachten. Muss wohl ein Black-out gewesen sein.

Eins führt zum Nächsten

Das Feedback welches ich nach der Teilnahme am The Look Event bekam, war sehr gut (warum auch immer) und bestärkte mich weiter an meiner Technik zu arbeiten. Dazumal arbeitete ich am Hauptsitz der TUI Schweiz und hatte einfachen Zugang zu „Opfern“ die mir für ein Fotoshooting zur Verfügung standen.

So fragte ich unter anderem Nathalie, ob sie mir für einen Test zur Verfügung steht. Dazumal hatte ich noch kein eigenes Fotostudio, aber einen Bastelraum den ich schnurstracks zu einem Studio umfunktionierte. Licht Equipment hatte ich natürlich auch noch keins, weshalb einfache Baustrahler aus dem Baumarkt zum Einsatz kamen.

Das Portraitfoto ist an und für sich okay, es sind die Details die mich stören. Der Schatten des Arms auf dem Körper deutet darauf hin, dass die Lichtquelle direkt vor ihr platzierte. Beim Fotografieren ist mir dies nicht aufgefallen, so realisierte ich dieses störende Element erst am Computer.

Die Erkenntnis um das Thema Studiolicht

Ich merkte rasch wie wichtig gutes Licht im Fotostudio ist und habe mich entsprechend darüber informiert welche Fotografie-Schulen einen Kurs zum Thema Licht anbieten. Einige Fotoschulen in der Schweiz konnte ich ausfindig machen, war aber über die Preise schockiert. Für ein Hobby waren mir die Kosten zu hoch. Aus diesem Grund beginn ich im Ausland nach einem passenden Fotokurs zu suchen und wurde in New York bei der ICP fündig.

Der Fotografie-Kurs an der International Center of Photography zum Thema Licht wurde vom renommierten Fotografen Harvey Stein durchgeführt, in einem mehrtägigen Workshop lernte ich die unterschiedliche Wirkung von Licht und deren Einsatz kennen.

Es waren intensive Tage für mich, der Lerneffekt enorm. Nach meiner Rückkehr fühlte ich mich um einiges sicherer im Umgang mit Studiolicht, so begann ich mit dem Aufbau meines eigenen Fotostudios. Den Blog-Beitrag dazu findest du hier.

Neue Gesichter vor der Fotokamera

Irgendwann gegen Ende 2011 und Anfangs 2012 hatte ich begonnen Model Agenturen bezüglich Test-Fotoshootings anzuschreiben. Ich war nach wie vor unerfahren und hatte viel zu lernen, jedoch war ich gewillt alles dafür zu geben, um besser zu werden. Unteranderem war es die Agentur Fotogen, die mir den Zugang zu neuen Gesichtern ermöglichte. Darunter war auch Ilena, sie startete soeben als Model bei der Agentur Fotogen und brauchte unbedingt Bilder für ihr Portfolio. Es war eine win-win Situation für alle Beteiligten. Ich konnte neue Ideen ausprobieren, die Model Agentur hatte die Möglichkeit ein neues Model testen zu lassen und das Fotomodel selber konnte herausfinden, wie es ist vor der Fotokamera zu stehen.

Nicht alle Models die ich zu dieser Zeit fotografierte waren erfahren, viele standen das erste mal vor der Fotokamera, entsprechend musste ich mich vorbereiten. Ich lernte mit Menschen zu arbeiten. Meistens gab es gute Bilder, ab und zu ging es auch in die Hose.

Reflexion der ersten Jahre

So eben hatte ich die Harddisc mit den Bilder von 2011 und 2012 angeschlossen, unglaublich wieviele Fotoshootings ich zu dieser Zeit durchführte. Erst im nach hinein wird mir bewusst wieviel Zeit ich dafür investiert habe. Es waren wichtige und lehrreiche Jahre, die ich so nicht wieder hergeben würde. Auch weil die positiven Erfahrungen und Erlebnisse die negativen überwiegen.

Ja ich mache nach all den Jahren diesen Job immer noch gerne. Fotografieren ist meine Leidenschaft und so soll es bleiben.