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Bildstrecke in Venedig

Ist Venedig die geeignete Stadt um eine Bildstrecke zu fotografieren? Das wollte ich in Erfahrung bringen und habe einen Testlauf unternommen.

Venedig gehört zu einen der ersten Städte die ich in meiner Jugend alleine erkundigt habe. Die Stadt hat mich von Anfang an fasziniert. Architektur, Erscheinungsbild und das Mystische und Geheimnisvolle, haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Nach mehreren Reisen in die Stadt hatte ich vor einigen Jahren ein erstes Mal eine Person in den Strassen von Venedig fotografiert. Es hat dazumal leider noch nicht für eine Bildstrecke gereicht. Ich war nicht wirklich zufrieden mit dem Resultat und so liegen diese Daten im Archiv auf einem Speichermedium.

Als ich dann vor einigen Jahren im Sommer das letzte mal in der Stadt war, hat mich die Masse an Touristen erschlagen und so habe ich von einer weiteren Reise abgesehen. Dank Corona hat sich die Lage wieder entspannt und so ist Venedig gerade in den Frühlingsmonaten eine Reise wert.

Frühmorgens ging es von Zürich mit dem Auto los. In nur knapp sechs Stunden haben Model Irina und ich die Lagunen-Stadt erreicht. Die Wettervorhersage war perfekt, was Ende März nicht üblich ist. In den Monaten März/April kann es noch sehr kühl und regnerisch sein.

Dank meinen vorausgegangenen Reisen wusste ich schon genau in welchem Stadtviertel ich arbeiten will. Dementsprechend habe ich über airbnb eine Unterkunft beim Platz Camp S. Giacomo Dell’Orio gebucht. Einem Stadtteil welcher noch von vielen Einheimischen bewohnt ist.

Rund um den Platz gibt es in nur 15-20 Gehminuten unzählige Ecken die zum fotografieren geeignet sind. Es lassen sich kleine Plätze mit Brunnen, enge Gassen, Kanäle und schöne Brücken finden. Auch gibt es alte verputzte Wände, Backsteine und alte Holztüren. Unzählige Kulissen und Möglichkeiten sich auszutoben.

Touristen

Ja so manch ein Tourist verirrt sich in der Stadt und stolpert durch die Gassen. Die grosse Masse zwängt sich vor allem an den Wochenenden durch die „Hauptgassen“ in Richtung Rialto Brücke und von dort zur Piazza San Marco. Manchmal sind es so viele Besucher, dass man sich gegenseitig auf die Füsse steht. Es kann also ganz schön eng werden. Sommer Monate empfehle ich zu vermeiden und wenn dann, am Besten nur unter der Woche.

Zum Glück bin ich ja nicht wegen den Top 10 Sehenswürdigkeiten hier. Der Plan war entsprechend einfach. Früh am Morgen starten und so lange arbeiten bis die Masse an Touristen stört. Das bedeutet wir gingen morgens um 07:00 Uhr los, um die Zeit bis circa 11:00 Uhr produktiv zu nützen. Danach wurde es kompliziert und anstrengend immer um die Menschenmenge zu zirkeln.

Fotografieren in Venedig

Als Fotograf der von der Reisefotografie bis hin zur Studiofotografie seiner Leidenschaft nachgeht, finde ich hier ein Paradis an Fotomotive. Fotografieren kann man eigentlich fast überall und egal was, es sieht genial aus. Bei einem Aufenthalt von wenigen Tagen, ist das Schwierige die Übersicht zu behalten und sich nicht im Detail zu verlieren.

Mir ist bei meinen Bildstrecken die Abwechslung immer sehr wichtig. Bei der Suche nach geeignete Locations habe ich deshalb darauf geachtet dafür zu sorgen. Ich plante daher auf einem Platz, vor einer Kirche, an einem Kanal, bei einem Brunnen, mit einer Strassenlaterne, mit einer grossen alten Tür zu fotografieren. Womit ich sechs Standorte definiert habe. Die Standorte habe ich dann auf zwei Tage verteilt und dabei bedacht an welchem Ort, ab welcher Uhrzeit die Touristen störend sein können. Um das Ganze noch komplexer zu machen, musste meine Auswahl des Stylings den gewünschten Locations angepasst sein.

Dank den Überlegungen und Vorbereitungen im Vorfeld, konnte ich am Samstagmorgen erfolgreich in den ersten Teil der Bildstrecke einsteigen. Auch am Sonntagmorgen hat es wie gewünscht geklappt.

Wenn ich ein erstes Mal in einer Stadt fotografiere, plane ich mir immer ein paar Stunden ein um mir ein Bild vor Ort zu machen. Google Maps hilft natürlich beim ersten erkunden und einer groben Planung. Doch meist sieht man erst vor Ort wo welche Baustellen stehen oder welche Überraschung auf einem wartet.

Es hat dieses mal alles Bestens geklappt. Die Locations waren toll und Irina hat einen super Job abgeliefert. Dabei sind rund 800 Bilder entstanden, wovon 120 Aufnahmen in der letzten Auswahl sind. Viele davon haben Potential. Eigentlich zu schade, aber die Auswahl von 120 Fotografien werde ich nochmals auf 40 Aufnahmen kürzen.

Tipps für die Planung

  • Gehe frühzeitig los
  • Das Licht zur blauen Stunde ist in Venedig sehr schön
  • Nutze Seitenstrasse oder einen versteckten Innenhof
  • Suche nach vielfältigen Locations, für einen schnellen Szenenwechsel
  • Die Stadt ist sehr verwinkelt, man verlauft sich schnell. Nutze eine Strassenkarte.
  • Reduziere und plane nicht zu viel auf einmal

Das Resultat der Bildstrecke

Ich stecke zwar noch mitten im Auswahl-Prozess. Doch wie es halt ist, findet sich gleich beim ersten durchschauen das eine oder andere Highlight-Bild. Einige davon habe ich hier für einen ersten Einblick zusammengetragen.

Reist du manchmal auch irgendwo hin um eine Bildstrecke zu machen, nur weil du dich an dem Ort besonders inspiriert fühlst? Was sind deine Highlights beim Erstellen von Bildstrecken? Hinterlasse gerne einen Kommentar, ich freue mich drauf.