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Model Relese, TFP Vertrag, es gibt viele Namen für das Schriftstück, das dem Fotografen die Einwilligung zur Verwendung des Fotomaterials gibt.

Doch braucht es das wirklich? Für was ist es gut? Ich gehe diesen Fragen nach, den ich handhabe das Thema als Fotograf sehr locker.

Sobald man als Fotograf beginnt fremde Personen zu fotografieren, kommt man ziemlich schnell an einen Punkt und will sein gewonnenes Bildmaterial veröffentlichen. Sei das auf Facebook oder einer von vielen Foto-Communities. Mit der Veröffentlichung stellt ihr zwar eure künstlerische Arbeit als Fotografen online, aber ihr habt dafür eine Person X fotografiert, die unter umständen gar nicht veröffentlich werden möchte.

Im Vorfeld Klarheit schaffen

Ich empfehle immer im Vorfeld schon so klar wie möglich zu kommunizieren. Das hilft böse Überraschungen zu vermeiden. Lässt die Person die ihr fotografiert wissen für was ihr die Bilder genau braucht. Für mich stellen sich folgende Möglichkeiten:

  • Test-Fotoshooting, ohne Veröffentlichung, nur zum üben
  • Freie Arbeit mit Veröffentlichung
  • Freie Arbeit mit Veröffentlichung und Verkauf
  • Bezahlter Model Job

Entsprechend der Ausgangslage orientiere ich das Model über meinen Plan. Ich habe viele meiner Fotoshootings ohne einen schriftlichen Model Release durchgeführt, vor einigen Jahren war mir das nicht ganz so wichtig wie heute. Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass wenn sich zwei Treffen um zusammen zu fotografieren, auch beide ihr Interesse haben die Bilder zu veröffentlichen. Also warum einen Model Release aufsetzen?

Model Release gibt Sicherheit, oder?

Ein TFP Vertrag oder eben Model Release hält auch in seiner einfachsten Form fest, du als Fotograf darfst die Bilder veröffentlichen. Schön und gut ist das, wenn die Bilder 1A sind, doch was wenn die Bilder nicht ganz so gelungen sind? Nicht aus deiner Sicht, sondern das Model ist nach Abschluss deiner Nachbearbeitung total unglücklich mit der Auswahl. Sie findet sich zu dick, die Haare sind nicht gut, deine Retuschen gefallen ihr überhaupt nicht,… es gibt viele Möglichkeiten bei denen man sich nicht einig sein kann.

Was machst du jetzt? TFP Vertrag ist unterschrieben und der besagt du darfst die Bilder veröffentlichen. Gehst du über Leichen auch wenn dich das Model bittet die Bilder – oder eins davon – nicht zu veröffentlichen?

Es liegt doch in unserer Verantwortung den Menschen im Besten Licht wieder zu geben. Schau dir auf meinem YouTube Kanal die „8 Minuten Gesprächsstoff“ Folge über die Verantwortung als Fotograf an, da bekommst du noch ein paar Inputs dazu.

Ja solche Fälle gibt’s, habe ich selber auch schon gehabt. Vertrag also für’n Arsch, wenn sich das Model dann doch nicht wohl fühlt dabei.

Bei den zuvor genannten Gründen für eine mögliche Zusammenarbeit, arbeite ich gerade bei den ersten zwei Punkten in der Regel ohne einen Model Release. Einfach weil ich Menschenvertrauen habe und die Absprache die im Vorfeld getroffen wurden reichen sollten, um Klarheit zu haben.

Wenn ein Model Vertrag, dann richtig

Ich setzte Model Verträge dann auf, wenn es um monetäres geht, dann also, wenn ich mit den Bildern Geld verdienen möchte. Das ist mir erst in den letzten Jahren wichtig geworden, als sich immer mehr herauskristallisierte in welche Richtung ich als Fotograf gehen will.

Ein sauber aufgesetzter Model Release macht Sinn, wenn du Zukunft orientiert arbeitest. Ich habe Bilder die 2016 entstanden sind, ich aber erst heute Verkaufe, vier Jahre danach.

Im Moment arbeite ich an einem neuen Bildband und da kommen einige meiner Arbeiten aus den letzten sechs Jahren rein. Mir ist es wichtig, dass ich diese Personen – sechs Jahre ist eine Ewigkeit – über mein Vorhaben informiere. Man ist auch wiedermal im Kontakt, was nett ist und im gleichen Zuge bitte ich die Models mir den Vertrag zu unterzeichnen, so dass ich das Bildmaterial verwenden darf. Erstaunlicherweise klappt das sehr gut.

Ich fotografiere seit 2011 und habe selten eine schlechte Erfahrung gemacht bezüglich Model Release. Langezeit bin ich ohne ausgekommen, ich habe komplizierte wie auch ganz einfache Model Releases verwendet und erst heute macht es für mich wirklich Sinn einen Model Vertrag aufzusetzen.

Unterschiedliche Model Verträge

Falls du dich dazu entscheidest auf Nummer sicher zu gehen und immer einen Model Release, TFP Vertrag oder was auch immer vom Model unterschreiben zu lassen, dann mach dir Gedanken was darin enthalten sein soll. Im besten Fall dürften folgende Informationen vorhanden sein:

  • Gültigkeitsdauer des Vertrags
  • Datum der Aufnahmen
  • Verwendungszweck
  • Ausschluss von sexuellen, diskriminierenden und gewalttätigen Beiträgen
  • Name, Geburtsdatum, evtl. Kontaktdaten Model

Hier findest du zwei Varianten die ich schon in Verwendung hatte:

Für meine heutigen Arbeiten, habe ich einen eigenen Vertrag zusammengestellt, der in der Mitte der zwei Beispiele liegt. Du findest onlinen viele Vorlagen oder du nützt eine der Apps die einen digitalen Vertrag abwickeln können.

Ich hoffe dieser Beitrag gibt dir ein paar Inputs, den für dich richtigen Weg musst du einschlagen. Falls du Fragen oder Inputs hast, hinterlasse einfach einen Kommentar.